Arbeitslosenzahlen sinken weiter: Maltesische Jobs auch für Deutsche attraktiv

Sonntag, 23. März 2008

Wie so viele andere Elemente des täglichen Lebens ist auch der maltesische Arbeitsmarkt stark von seiner Größe und Maltas Lage im Mittelmeer geprägt. Im Gegensatz zu der höchst differenzierten deutschen Wirtschaft, konzentriert sich in Malta der Großteil der Beschäftigten auf drei Hauptfelder: Tourismus, Produktfertigung und Seehandel und -verkehr. Während der Tourismussektor insbesondere im Bereich von Sprachreisen weiterhin am Wachsen ist, gehen die Gewinne in der Fertigung von Kleidung und Schuhen nach dem EU-Beitritt zurück.

Es wird nun zunehmend auf Fortschritte in der IT-Branche und dem Großprojekt Smart City gesetzt. Die Insel besitzt zudem aufgrund sehr vorteilhafter Registrierungsregeln eine der größten Handelsflotten Europas und beschäftigt so Tausende Arbeiter, zum Beispiel auch an einem der größten Containerhäfen Europas, dem Freeport in Birżebuġġa.

In realenVerhältnissen kann in Malta derzeit von Vollbeschäftigung gesprochen werden. Der offizielle Arbeitslosenanteil liegt bei 4.4 % der arbeitsfähigen Bevölkerung (National Statistics Office Malta: Stand September 2007). Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass diese Quote vor allem im Tourismusbereich und zur Hochsaison von einer ähnlich hohen Schwarzbeschäftigung ausgeglichen wird.

Über die vergangenen Jahre und insbesondere nach dem Beitritt zur Europäischen Union sind die Arbeitslosenzahlen stetig gesunken. Im Januar 2008 waren nur noch 6463 Personen als arbeitslos gemeldet; 845 weniger als im Januar 2007. Im Sommer legt die Beschäftigung aufgrund einer Flut von Urlaubern und Sprachtouristen generell zu, zusätzlich ist ein Trend zu mehr und mehr Sprachurlaubern für einen über die letzten Jahre konstanten Anstieg von teilzeitbeschäftigten Sprachlehrern verantwortlich.

Im Rahmen der grundsätzlichen europäischen Freizügigkeit hat jeder EU-Bürger das Recht, in Malta auf Arbeitssuche zu gehen. Auch wenn es wegen der positiven Arbeitsmarktsituation im Moment sehr einfach ist, eine Anstellung zu finden, ist das generelle Lohnniveau im Vergleich zum Deutschen recht bescheiden. Mindestlöhne um die fünf Euro lassen die meisten deutschen Arbeitnehmer bei nur wenig niedrigeren Lebenshaltungskosten kalt.

Der Arbeitsalltag startet in den meisten Betrieben gegen 8.30 Uhr, mittags gibt es wie in üblich in südlicheren Ländern eine ausgedehnte Mittagspause, sodass ab frühestens 14.30 Uhr die Arbeit wieder aufgenommen wird. Dienstschluss ist wie in der Regel ab 17.30 Uhr.

Als Deutscher sollte man sich zunächst einmal mit dem maltesischen Arbeitsamt ETC registrieren, die mit Bewerbung und Arbeitssuche sehr behilflich sind. Sobald ein Arbeitgeber gefunden ist, muss über ihn eine Arbeitserlaubnis für etwa € 100 beantragt werden. Besteuert wird nach maltesischer Gesetzgebung. Zudem hat man auch als Deutscher, solange man eine E11-Karte besitzt, Anrecht auf kostenlose Behandlung im maltesischen Krankenhaus und den Gesundheitszentren in den Kommunen.

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O. Gippner

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